LSRG & FLAG: Landbasierte Emissionen in der CO₂-Bilanzierung
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In einer Zeit, in der der Klimawandel ein drängendes globales Problem darstellt, ist eine vollständige und korrekte CO2-Bilanzierung von entscheidender Bedeutung. Daher sollte man nicht nur die fossilen Emissionen, sondern auch die landbasierten Emissionen berücksichtigen. Dieser Blog befasst sich mit der Land Sector and Removals Guidance (LSRG) und der Forest, Land and Agriculture Guidance (FLAG), aufbauend auf den Erkenntnissen aus demWebinar, das von Carbon+Alt+Delete und Climact veranstaltet wurde.
Was sind landbasierte Emissionen?
Landbasierte Emissionen sind Treibhausgase (THG), die durch verschiedene Landnutzungsaktivitäten entstehen. Diese Aktivitäten werden dem Sektor Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzung (AFOLU) zugeordnet. Zu den AFOLU-Aktivitäten gehören Emissionen aus landwirtschaftlichen Praktiken (wie enterische Fermentation bei Nutztieren und Traktoremissionen), Entwaldung und andere Landnutzungen wie Methanemissionen aus Moorgebieten. Im Wesentlichen und der Vollständigkeit halber fallen alle THG-Emissionen, die aus der Landnutzung und Landnutzungsänderungen resultieren, in diese Kategorie.
Die Bedeutung landbasierter Emissionen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Laut dem Sachstandsbericht 6 (AR6) des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) trägt AFOLU etwa 22% oder 13 Gigatonnen CO2-Äquivalent zu den jährlichen globalen THG-Emissionen bei. Diese Zahl steigt weiterhin an, hauptsächlich aufgrund zunehmender Landumwandlung und Fleischproduktion.
Was ist die LSRG?
Die Land Sector and Removals Guidance (LSRG) ist die neueste Veröffentlichung des Greenhouse Gas Protocol, die Unternehmen bei der Erfassung und Berichterstattung von landbasierten Emissionen und Entnahmen in ihren THG-Inventaren unterstützt. Die LSRG zielt darauf ab, Klarheit und Konsistenz in die Berichterstattung über biogene CO2-Emissionen und -Entnahmen zu bringen, die für das Verständnis der vollständigen Auswirkungen landbasierter Aktivitäten auf das Klima entscheidend sind. Zu beachten ist, dass sich die LSRG zum Zeitpunkt der Verfassung noch im Entwurfsstadium befindet, da die endgültige Version erst Anfang 2025 erwartet wird.
Zu den wichtigsten Punkten des LSRG-Rahmens gehören:
- Umfang und Anwendbarkeit: Die LSRG gilt für alle berichterstattenden Unternehmen, die wesentliche Landemissionen oder -entnahmen in ihrer Wertschöpfungskette haben (in Scope 1, 2 oder 3).
- Biogene CO2-Emissionen und -Entnahmen: Die Leitlinie bringt biogene CO2-Emissionen und -Entnahmen in den Geltungsbereich der fossilen Emissionen ein und bietet detaillierte Anleitungen zur Umsetzung.
- Trennung von Emissionen und Entnahmen: Unternehmen müssen Emissionen und Entnahmen in ihren THG-Inventaren getrennt ausweisen. Diese Trennung hilft beim Verständnis der Nettoauswirkungen landbasierter Aktivitäten und gewährleistet Transparenz in der Berichterstattung.
- Ausschlüsse: Es ist wichtig zu beachten, dass die LSRG keine Kompensationen abdeckt. Unternehmen müssen ihre tatsächlichen Emissionen und Entnahmen ohne Einbeziehung von Kompensationen berichten.
Was ist FLAG?
Die Forest, Land, and Agriculture Guidance (FLAG) ist eine wichtige Leitlinie zur Festlegung von Reduktionszielen für landbasierte Emissionen, entwickelt von der Science Based Target Initiative. FLAG hilft Unternehmen, wissenschaftsbasierte Ziele zur Reduzierung ihrer landbasierten Emissionen festzulegen. Diese Ziele sind auf das globale Ziel ausgerichtet, den Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen, wie im Pariser Abkommen festgelegt. Die FLAG ist bereits heute anwendbar und nutzt die Entwurfsversion der LSRG.
Zu den Hauptelementen von FLAG gehören:
- Sektorspezifische Leitlinien: FLAG bietet maßgeschneiderte Leitlinien für verschiedene Sektoren, einschließlich Forstwirtschaft, Landwirtschaft und andere landintensive Industrien. Dieser sektorspezifische Ansatz stellt sicher, dass Unternehmen relevante und umsetzbare Ratschläge basierend auf ihren einzigartigen Emissionsprofilen erhalten.
- Wege zur Minderung: Die Leitlinie bietet Pfade sowohl für absolute Reduktion als auch für Intensitätskonvergenz und berücksichtigt dabei Unternehmen mit diversifizierten oder rohstoffspezifischen Emissionen. Diese Flexibilität ermöglicht es Unternehmen, den Weg zu wählen, der am besten zu ihren Betriebsabläufen und Emissionsprofilen passt.
- Übereinstimmung mit LSRG: FLAG ist darauf ausgelegt, im Tandem mit der LSRG zu arbeiten, wodurch Unternehmen ihre Emissionserfassungs- und Zielsetzungsprozesse nahtlos integrieren können.
Es ist komplex, aber handhabbar
Die LSRG und FLAG fördern eine ganzheitlichere und zirkulärere Sicht auf Landemissionen und -entnahmen in Unternehmen und Lieferketten. Auch wenn die Wissenschaft hinter landbasierten Emissionen komplex ist, sind wir überzeugt, dass Unternehmen und Nachhaltigkeitsberater die Prinzipien von LSRG und FLAG in der Praxis anwenden können.
In den meisten Fällen werden nur minimale zusätzliche Eingabedaten benötigt, mit Ausnahme der Kohlenstoffbestandsüberwachung. Zum Beispiel sind keine zusätzlichen Aktivitätsdaten erforderlich, um die landbasierten Emissionen aus dem gekauften Agrarsektor zu berechnen. Es wird erwartet, dass die Komplexitäten von Emissionsfaktor-Datenbankanbietern und Tools verwaltet werden, die LSRG- und FLAG-Prinzipien implementieren, wie zum Beispiel Carbon+Alt+Delete. Durch ein besseres Verständnis der LSRG können Berater und Nachhaltigkeitsexperten die Eingaben für Datenanbieter verbessern und damit den Gesamtfortschritt in Richtung nachhaltigerer Landbewirtschaftung und Emissionsreduzierung beschleunigen.
Um ein besseres Verständnis von FLAG&LSRG zu bekommen, sehen Sie sich die vollständige Aufzeichnung unseresWebinarsauf unseremYouTube-Kanal an.
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